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Dein Wort erhält mich am Leben

Vom 13. bis 16. April 2023 fand in Szeged (Ungarn) und Comsesti (Rumänien) zusammen mit Delegierten der Evangelisch-methodistischen Kirche in Rumänien die diesjährige Tagung der Jährlichen Konferenz Ungarn statt.
 
Die Jährliche Konferenz Ungarn beschloss, die Delegierten der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Rumänien, die erstmals an der jährlichen Tagung der EMK in Ungarn teilnahmen, als stimmberechtigte Mitglieder willkommen zu heissen. Gleichzeitig wurde ein Prozess angestossen mit dem Ziel, zusammen mit den Verantwortlichen aus Rumänien bis zur Jährlichen Konferenz 2024 einen Vorschlag vorzubereiten, wie die beiden Distrikte in Zukunft zusammenarbeiten wollen. Die EMK, die in Rumänien klein und jung ist, arbeitet an vier Standorten mit drei Pfarrern. Durch das Ausscheiden der EMK in Bulgarien aus der United Methodist Church im letzten Jahr war es nötig geworden, die Kirche in Rumänien, die bei der United Methodist Church verbleiben will, mit einer anderen Jährlichen Konferenz zu verbinden. Übrigens gibt es seit dem frühen 20. Jahrhundert durch methodistische Missionare Verbindungen zwischen diesen beiden Regionen.
 
In seinem Bericht drückte der rumänische Superintendent Rares Calugar die grosse Freude der rumänischen Delegation aus, an der Jährlichen Konferenz Ungarn teilnehmen zu können. Die EMK ist in Rumänien als NGO staatlich anerkannt – einerseits mit sozial-diakonischen und andererseits mit kultischen Arbeitszweigen. Unter anderem werden Waisen (auch ukrainische), Teenager und Jugendliche, Krebspatientinnen, aber auch Geflüchtete aus der Ukraine von Männern und Frauen der Kirche betreut und begleitet. Zudem betreibt die EMK ein Hotel mit Kirchenräumen als Gemeinschaftszentrum. Die Kirche pflegt enge ökumenische Beziehungen zur Griechisch-Katholischen Kirche, zur ungarischsprachigen Reformierten Kirche, zur deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Kirche oder auch zur «Lords Army», einer Erneuerungsbewegung innerhalb der Rumänisch-Orthodoxen Kirche.  In diesem Jahr wird in Comsesti, einem Roma-Dorf, ihr erstes Kirchengebäude fertiggestellt.
 
Im Bericht des ungarischen Superintendenten lud László Khaled ein, in der herausfordernden Zeit, in der wir leben, und die viel Unsicherheit auslöst, auf Jesus zu hören – auf das menschgewordene Wort Gottes und die Wahrheit. Von ihm kommen Leben und Erneuerung, auch für die Kirche. Die EMK in Ungarn feiert in diesem Jahr ihr 125jähriges Bestehen. In seinem kurzen Rückblick erwähnte Khaled Krisenzeiten, ausgelöst durch politische Entwicklungen oder interne Probleme, aber auch Zeiten der Erneuerung und des Aufbruchs. Eine schöne Entwicklung, die vor zehn Jahren ihren Anfang nahm, ist die Leitung von zwei Schulen mit über 1000 Schülerinnen und Schülern. Das gibt die Möglichkeit, als Kirche vom Evangelium her bewusst auch geistliche und missionarische Akzente zu setzen.
 
Vertiefte Einblicke in die Arbeit der EMK in Ungarn gab vor allem auch der Bericht der Missionskommission. In dieser sind verschiedene Arbeitszweige zusammengefasst: die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Arbeit der Frauen und unter den Roma, aber auch die Kommunikation und die Medien-/Publikationsarbeit sowie der Bereich Gemeinde-Partnerschaften. Ein Highlight im vergangenen Jahr war das Familien-Camp mit um die 250 Teilnehmenden. Auch eine Online-Teilnahme war möglich. Daneben fanden Camps oder Retraiten von unterschiedlichen Gruppen statt. In den Teilberichten dankten die Verantwortlichen an verschiedenen Stellen für die Unterstützung durch das Bischofsbüro, Connexio und die internationalen Partnergemeinden, die vieles ermöglichen helfen.
 
An einem festlich-feierlichen Abend am Freitag wurden, verbunden mit manchen Anekdoten und guten Wünschen, zum einen Pfarrer István Szuhánszky und zum andern Bischof Patrick Streiff in den Ruhestand verabschiedet. Herzlich willkommen geheissen wurde Stefan Zürcher als neuer Bischof. Natürlich kamen anschliessend auch die Tischgemeinschaft und das Kulinarische nicht zu kurz!
 
Ein weiterer Höhepunkt der Tagung war dann der Abschluss in Rumänien mit drei Premieren: der erste Sonntagmorgen-Gottesdienst in der neuen Kirche in Comșești, die erste methodistische Ordinationsfeier in Rumänien und die erste Ordination durch den neuen Bischof. Ordiniert wurde Samuel Goia als dritter methodistischer Pfarrer in Rumänien. Dazu reiste eine Delegation aus Ungarn mit nach Comsesti, um durch ihr Mitfeiern – und auch ihren Liedbeitrag – ihren Willen und ihre Freude, einen gemeinsamen Weg zu beginnen, auszudrücken. Es war ein fröhliches Feiern in dieser Romagemeinde. Dass es «ihr» Pfarrer war, der ordiniert wurde, trug natürlich dazu bei, dass die Festfreude noch grösser war.
 
Quelle: Bischof Stefan Zürcher, Zürich