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Weltweite Verbundenheit und Basisdemokratie

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine weltweite Kirche. Die englischsprachige Bezeichnung lauted „United Methodist Church“. Weltweit gehören der EmK ca. 12 Millionen Menschen an.
Von der lokalen Gemeinde bis zur weltweit höchsten Ebene, der Generalkonferenz, sind alle Gremien und Konferenzen unserer Kirche demokratisch gewählt. Alle Ämter stehen Frauen und Männern offen. Alle Entscheidungen werden gemeinsam von Laien und Pastorinnen und Pastoren getroffen. Es gibt gewählte Bischöfinnen und Bischöfe, die die Aufsicht über geographische Regionen haben und die Jährlichen Konferenzen leiten, ohne dabei selbst Stimmrecht zu haben.

Theologie und Kirchenverständnis

Massgebende Grundlage für das Leben und den Dienst der EMK ist das Evangelium der Bibel. Die Kirche pflegt ein differenziertes Bibelverständnis, das auch die Tradition, die Vernunft im Sinne des gesunden Menschenverstandes und die persönliche (Alltags-)Erfahrung einbezieht. Damit verbunden ist ein grosser Freiraum für das persönliche Bekenntnis im Alltag durch einen Glauben, der in der Liebe tätig ist. Die EMK will diese Vielfalt ausdrücklich ermöglichen und aushalten. Kirchengründer John Wesley formulierte es so: „In allen Fragen, die nicht die Wurzel des Christentums treffen, halten wir es mit der Regel: Denken und denken lassen.“
Die EMK ist dennoch eine missionarische Kirche, die Menschen zu einer persönlichen Gottesbeziehung einlädt. Mitglied der Kirche wird, wer vor der Gemeinde ein Bekenntnis seines Glaubens ablegt. 
Alle Methodisten und methodistischen Gemeinden sind in einem weltweiten Netz von Beziehungen miteinander verbunden und tragen auch Verantwortung füreinander. Dieses Verbundsystem, das die Struktur der Kirche prägt, pflegte Wesley mit „connexion“ zu bezeichnen, was sich aus dem englischen Begriff für „Verbindung, Beziehung“ ableiten lässt. Die Leitungsgremien der EMK setzen sich zu gleichen Teilen aus Ordinierten und Laien zusammen.

Verkündigung verbunden mit Diakonie

Methodistische Verkündigung zielt auf Veränderung im persönlichen Leben und in der Gesellschaft. Von Beginn weg öffnete dies den Blick für die Armen, Entrechteten und Vernachlässigten in der Gesellschaft. So spielten Methodisten beispielsweise eine wichtige Rolle bei der Abschaffung der Sklaverei in England vor rund 200 Jahren.
1908 verabschiedete die Kirche eine Erklärung zu sozialen Fragen. «Wir bejahen die natürliche Welt als Gottes Werk und widmen uns ihrer Erhaltung, Verbesserung und treuen Verwendung durch die Menschen», wurde damals formuliert. «Wir bekräftigen, dass alle Personen in den Augen Gottes den gleichen Wert besitzen und wir arbeiten deshalb auf eine Gemeinschaft hin, in der der Wert eines jeden Menschen anerkannt, erhalten und gestärkt wird», heisst es unter anderem in den 1946 verabschiedeten Sozialen Grundsätzen, die bis heute regelmässig aktualisiert werden. Diese Verpflichtungen sind nicht leere Worte. Altersheime, Spitäler, ein sozial-therapeutisches Wohnheim, Häuser für Ferienlager und Hotels sind Ausdruck des kirchlichen Dienstes an der Gesellschaft. Auch die einzelnen Gemeinden engagieren sich in ihrem Umfeld zum Beispiel mit Besuchen bei Alten und Einsamen, Mittagstischen, Kinder- und Jugendarbeit, Kindertagesstätten oder in der Begleitung Randständiger.