Logo

Ausblick auf die Zukunft

Die EMK in Polen steht nicht nur am Beginn des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens, sondern hatte an ihrer diesjährigen Tagung der Jährlichen Konferenz, die vom 23. bis 26. Juni 2022 in Ełk stattfand, auch wichtige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
 
Wer wird die EMK in Polen als Leitender Superintendent in den nächsten Jahren führen? Diese Frage beschäftigte die Pfarrpersonen und Laienmitglieder bereits im Vorfeld der Jährlichen Konferenz. In solchen Wahljahren spürt man eine stärkere Spannung im Umgang miteinander. Unterschiedlichste Berichte und Themen können dann dazu dienen, zu sagen, was sich verändern sollte in der Kirche oder wie gut die bisherige Leitung war.
 
In der Jährlichen Konferenz Polen gilt ein besonderes «Internes Reglement», das festlegt, wie die Wahl des Leitenden Superintendenten erfolgen soll. Es versucht, die frühere, langjährige Praxis der direkten Wahl durch die Konferenz mit der Kirchenordnung zu verbinden, in der Superintendenten durch den Bischof ernannt werden. In Polen können die Mitglieder der Jährlichen Konferenz aus der Reihe der ordinierten Ältesten eine Auswahl treffen. Aus den drei Personen mit den meisten Stimmen kann dann der Bischof eine Person als zukünftigen Leitenden Superintendenten ernennen. Anschliessend muss die Konferenz diese Person mit einfacher Mehrheit wählen, damit sie nach dem Grundstatut der Kirche mit dem Staat die Rechtsvollmacht zur Leitung der EMK in Polen erhält. Amtsantritt ist jeweils nach der Konferenz des Folgejahres. Die weiteren Ernennungen von Distriktssuperintendenten müssen im Einvernehmen zwischen dem Bischof und dem Leitenden Superintendenten erfolgen.
 
Der bisherigen Leitende Superintendent konnte noch einmal für sechs Jahre wiedergewählt werden, oder es hätte eine neue Person für eine erste Amtszeit von vier Jahre gewählt werden können. Der bisherige Amtsinhaber, Andrzej Malicki, erhielt gut zwei Drittel der Stimmen. Deshalb bestätigte Bischof Patrick Streiff ohne weitere Gespräche mit den zwei weiteren Personen, die auch Stimmen erhalten hatten, dass er Andrzej Malicki für die Amtszeit 2023-2029 zum Leitenden Superintendenten berufen werde. Sowohl der Bischof als auch Andrzej Malicki selber betonten gegenüber der Konferenz, dass die nächste Amtsperiode einen Wechsel hin zu einer jüngeren Generation in den Leitungsgremien bringen soll. Entsprechend wurde bereits in diesem Jahr mit Dariusz Zuber eine erste neue Pfarrperson in den Kirchenvorstand gewählt.
 
Im Übrigen waren die vorherrschenden Themen an der Konferenz einerseits die Rückkehr zu physischen Treffen in den Ortsgemeinden sowie an regionalen oder nationalen Events und andererseits die Arbeit mit ukrainischen Flüchtlingen. Wie eng beides miteinander zusammenhängen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel: Viele freuten sich auf das grosse, mehrtägige Treffen der «Tage der Erneuerung», das nach der Covid-Zeit endlich wieder stattfinden sollte. Meist vereint es 250 bis 300 Personen aus dem ganzen Land. Unmittelbar vor der Tagung der Jährlichen Konferenz kam die Nachricht, dass das gebuchte Freizeitheim noch weit bis in den Herbst hinein von ukrainischen Flüchtlingen besetzt bleiben und nicht zur Verfügung stehen wird. Ob in der kurzen Zeit eine preislich vergleichbare Alternative gefunden werden kann, war bis zum Ende der Konferenz noch nicht geklärt. Hingegen kann das grosse «Tipi-Lager» für Kinder nach der Pandemie endlich wieder stattfinden. Viele begeisterte Jugendliche helfen freiwillig in der Organisation mit.
 
Nachdem die Jährliche Konferenz in diesem Jahr im Nordosten des Landes stattfand, soll die nächste Tagung wieder im Süden veranstaltet werden, in Katowice, vom 1. bis 4 Juni 2023.
 
Quelle: Bischof Patrick Streiff, Zürich