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Eine bewusste Entscheidung

Vom 7. bis 10. April 2022 fand in Budapest die Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Ungarn statt.
 
Die Freude war gross, dass die 90. Tagung der Jährlichen Konferenz der EMK wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden konnte. Und nicht nur das gewählte Motto aus Josua 24, 15 («Ich aber und mein Haus, wir werden dem HERRN dienen.») machte deutlich: Nach den zwei Jahren der Pandemie geht die Arbeit nicht einfach automatisch weiter. Es wird auch nach Wegen gesucht, wie die Erneuerung der kirchlichen Arbeit gefördert werden kann.
 
In einem Festgottesdienst zur Eröffnung der Konferenz wies der neue Pastor auf Probe Kristof Sztupkai auf die Aufgaben der Kirche in herausfordernden Zeiten hin: alles, was Gott verlangt, treu zu bewahren, Gottes Weg nicht zu verlassen und in einer kontinuierlichen Erneuerung zu bleiben.

Am Donnerstagnachmittag begannen dann unter der Leitung von Bischof Patrick Streiff die Konferenzverhandlungen. Eine bunte Vielfalt an Arbeitskreisen stellte ihre Berichte vor.
Im Verlauf der Tagung wurden auch verschiedene neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre Aufgaben gewählt und vorgestellt: der Konferenzlaienführer, zum Beispiel, oder der Direktor der Marta Maria-Altersheime, der Direktor des Forrai-Gymnasiums in Budapest und die neue Leiterin des zentralen Kirchenbüros.
 
Besonders erwähnenswert ist sicherlich die Arbeit der beiden Gymnasien in Budapest, die von der EMK in Ungarn geführt werden. Der ungarische Staat gibt den Kirchen die Möglichkeit, die Leitung über öffentliche Bildungseinrichtungen auszuüben. Die EMK in Ungarn übernahm die Verantwortung für zwei Gymnasien mit insgesamt 900 Schülern und 110 Lehrkräften. Die administrativen Pflichten werden dabei vom Büro des Superintendenten Laszlo Khaled wahrgenommen, während die geistlichen Aufgaben von Pastoren und Lehrpersonen abgedeckt werden. Die lokalen Gemeinden in Budapest versuchen, enge Beziehungen sowohl zu Lehrpersonen als auch zu Schülerinnen und Schülern aufzubauen, indem sie Camps, Einkehrtage und gemeinsame Gottesdienste organisieren. Dies ist eine besondere Chance, aber auch eine Herausforderung für die Kirche. «Wir wünschen uns, dass Gemeinden sich weiter öffnen, das Evangelium an diesen Orten zu verkünden und zu lernen, in ihrer Zusammenarbeit mit den Schulen von Jesus Christus Zeugnis zu geben», formulierte es Dr. Barta Katalin, Bildungs- und Rechtsbeauftragte der Kirche, in ihrem Bericht.
 
Auch andere Aspekte der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurde angesprochen. So wird wiederum – wie in der Zeit vor Corona – ein Familien-Camp für alle Altersgruppen, mit generationsübergreifender Gemeinschaft, geplant. Zudem soll ein missionarischer Fokus auf diejenigen gerichtet werden, die irgendwann einmal Kontakt zu den Gemeinden, Schulen oder Jugendgruppen hatten und diesen verloren haben. Die neu gegründete Kommission für Religionsunterricht soll diese Bemühungen unterstützen. Gleichzeitig ist es auch sehr erfreulich, dass sich immer wieder junge Menschen melden, weil sie sich bewusst in den Dienst der Kirche stellen möchten.
 
In einem thematischen Schwerpunktteil am Samstag gab es sehr bereichernde Vorträge zu gelingender Evangelisation in Ungarn.
 
Im Rahmen des Abschlussgottesdienstes der Konferenz wurden mit Györgyi Valyi und Laszlo Györi zwei neue Personen als Lokalpastorin bzw. Lokalpastor beauftragt, dazu auch Kristof Sztupkai als neuer Pastor auf Probe.
 
Die EMK in Ungarn ist eine Kirche, die sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sieht, die aber mutig und freudig nach vorne schaut und am Reich Gottes baut.
 
Quelle: Pfarrer Bernfried Schnell, Bregenz (Österreich) / Sekretariat des Bischofs Patrick Streiff, Zürich (Schweiz)