Der 23. April 2024 war der erste Tag der Generalkonferenz der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche (The United Methodist Church). Zu diesem Anlass veröffentlichten die pensionierte Bischöfin sowie aktive und pensionierte Bischöfe Evangelisch-methodistischen Kirche in Europa eine gemeinsame Erklärung, in der sie ihr Engagement für die Einheit der Kirche bekräftigten. Und Bischof Stefan Zürcher sandte einen Videogruss an die Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa und bat um Gebete für dieses bedeutungsvolle Ereignis in Charlotte, NC.
Videogruss von Bischof Stefan Zürcher
Den Videogruss finden Sie hier.
Die gesprochene Botschaft ist in deutscher Sprache; es gibt englische Untertitel.
Botschaft der europäischen Bischöfin/Bischöfe: Unser Engagement für die Einheit der Kirche
Während wir uns zur Generalkonferenz in Charlotte, North Carolina, versammeln, befinden wir uns in einem entscheidenden Moment im Leben und in der Geschichte der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche. Im Laufe der Kirchengeschichte haben Christen immer wieder theologische Debatten geführt und heftige Meinungsverschiedenheiten über Lehre und Ethik ausgetragen, was manchmal zu Reformen und sogar zu Spaltungen geführt hat. Fast fünf Jahrzehnte lang waren sich die Mitglieder der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche über das Verständnis der menschlichen Sexualität uneinig, was vielen Menschen immensen Schmerz und Leid zugefügt hat. Unsere Unfähigkeit, die durch unsere Uneinigkeit verursachte Sackgasse zu überwinden, hat zu einer beträchtlichen Anzahl von Abspaltungen in der gesamten Verbindung, auch in Europa, geführt.
Methodistinnen und Methodisten auf der ganzen Welt sind liturgisch, zeitgenössisch, charismatisch, sozial aktiv, niederschwellig, hochkirchlich, städtisch, vorstädtisch, kleinstädtisch, ländlich und vieles mehr. Wir sind Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, ältere Erwachsene, Christinnen und Christen mit einem kurzen und mit einem langen Glaubensweg. Wir sind ein Schmelztiegel verschiedener Ethnien und Kulturen – wir sind auf vier Kontinenten vertreten, in mehr als 45 Ländern, und wir setzen uns aus einer unbekannten Anzahl verschiedener Kulturen und Sprachen zusammen. Dennoch sind wir eine einzige methodistische Kirche, und bei allen Herausforderungen, die dies mit sich bringt, haben wir uns als Ihre Bischöfe verpflichtet, Hirten der ganzen Herde zu sein und so dem Ziel der Verständigung, Versöhnung und Einheit im Leib Christi eine führende Rolle zu geben.
Wir fühlen uns der Einheit der Evangelisch-methodistischen Kirche verpflichtet und sehnen uns nach einer Evangelisch-methodistische Kirche, die sich auf neue Formen einer verbindenden Kirche zubewegt, nach einer Generalkonferenz, die sich auf das Wesentliche in der Welt konzentriert, und nach einer Befähigung der Regionen zu kontextuell relevanten Formen der Umsetzung unseres gemeinsamen Missionsauftrags. Tief verwurzelt in den Grundlagen der Lehre der Evangelisch-methodistischen Kirche verpflichten wir uns, unsere bischöfliche Rolle so auszuüben, dass Gemeinde, Pfarrpersonen und Laien in die Lage versetzt werden, ihren Dienst, Menschen zu Jüngerinnen und Jüngern von Jesus Christus zu machen, um so die Welt zu verändern, mit grösstmöglicher Integrität auszuüben.
Trotz der Trennung wird die Evangelisch-methodistische Kirche ein treues Zeugnis des christlichen Evangeliums bleiben. Wir verpflichten uns, der Berufung zu folgen Menschen zu Jüngerinnen und Jüngern von Jesus Christus zu machen, um so die Welt zu verändern.
Wir, die unterzeichnende Bischöfin und die unterzeichnenden Bischöfe, dienen oder dienten in der Vergangenheit in bischöflichen Gebieten mit grosser Vielfalt in Nord-, West- und Mittelosteuropa und darüber hinaus.
Charlotte, NC, im April 2024
Aktive Bischöfe: Christian Alsted, Harald Rückert, Stefan Zürcher
Bischöfin/Bischöfe im Ruhestand: Heinrich Bolleter, Walter Klaiber, Oystein Olsten, Patrick Streiff, Hans Växby, Rosemarie Wenner