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Methodisten in Rumänien bieten ukrainische Flüchtlingen Unterkunft

Die EMK-Gemeinde in Cluj-Napoca (Rumänien) weihte im vergangenen Jahr ein neues Gemeindezentrum ein. Nun beherbergt das ehemalige Hotel wieder «Gäste», die aus der Ukraine fliehen mussten.
 
Das ehemalige Hotel Hanul Fullton in Cluj-Napoca zu mieten, war eine mutige Entscheidung der dortigen Evangelisch-methodistischen Kirche. Jetzt, da aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine zahlreiche Menschen fliehen, erweist sich der Entscheid als segensreich.
 
Rares Calugar, Superintendent der EMK in Rumänien, berichtete am Telefon, das Zentrum sei aktuell voll belegt. Vor allem Frauen und Kinder, die aus der Ukraine geflohen seien, hätten hier eine vorübergehende Unterkunft gefunden. Sie erhielten zu essen und hätten die Möglichkeit zu Gesprächen und Beratung.
 
Viele der Personen, die aktuell im Zentrum untergekommen sind, befinden sich nur auf der Durchreise in andere Länder. Einige hoffen darauf, wieder in die Ukraine zurückkehren zu können, wenn sich die Situation dort beruhigt hat. Diejenigen, die in Rumänien bleiben möchten, werden in andere Unterkünfte in der Stadt verlegt. «Die EMK-Gemeinde hat in Cluj-Napoca ein Netzwerk aufgebaut und kann auf zahlreiche Wohnungen und Häuser zurückgreifen, in denen diejenigen unterkommen können, die das Gemeinschaftszentrum verlassen, um neu ankommenden Personen Platz zu machen», sagte Rares Calugar.
 
Die Spendenbereitschaft der einheimischen Bevölkerung sei hoch. Die Kirche erhalte Lebensmittel und andere Sachspenden zur Versorgung der geflohenen Menschen. Diese verteilen sie nicht nur unter den Flüchtlingen in Cluj-Napoca. Sie seien auch schon mit einem Fahrzeug an die Grenze gefahren, um dort neu ankommenden Personen Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen, erzählt Calugar.
 
Zur Finanzierung des Zentrums wäre die EMK-Gemeinde eigentlich auf die Einnahmen durch Vermietungen, Tagungen und Unterkünfte angewiesen. Daher ist klar, dass sie die Miete des Hotels, die Löhne für die Mitarbeitenden und die Unterstützung der Flüchtlinge nicht aus eigenen Kräften wird tragen können. Im Netzwerk der methodistischen Kirchen in Europa und weltweit werden darum im Moment Spenden gesammelt, um damit Direkthilfe für Flüchtlinge wie in Cluj und vergleichbare Projekte in Polen, Ungarn und der Slowakei zu unterstützen.
 
Quelle: Sigmar Friedrich / Urs Schweizer / Rares Calugar