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Die Last der Arbeit auf mehr Schultern verteilen

Die Arbeit mit ukrainischen Flüchtlingen bestimmt weiterhin die Tagesordnung vieler Methodistinnen und Methodisten in den Ländern, die direkt oder indirekt an die Ukraine angrenzen. Die entstandenen Prozesse und Strukturen werden verfeinert. Doch die anhaltende Belastung zehrt auch an den Kräften.
 
Drei der methodistischen Einrichtungen in Tschechien, in denen eine grosse Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine untergebracht ist, haben daher Hausverwalter eingestellt, zunächst begrenzt für drei Monate. Zudem helfen dort auch einige Studentinnen und Studenten sowie andere junge Leute mit.
 
Auch in Rumänien gibt es eine ähnliche Entwicklung, wie Rares Calugar, Superintendent der EMK in Rumänien, berichtet: Um weiterhin Woche für Woche humanitäre Hilfe in die Ukraine bringen zu können, sei ein ukrainischer Berufskraftfahrer eingestellt worden, der in Rumänien lebt. Da er älter als 60 Jahre ist, wird er die Ukraine nach der Lieferung der Hilfsgüter auch wieder verlassen können.
 
Hilfslieferungen in die Ukraine organisieren Verantwortliche der EMK aus verschiedenen Ländern, etwa aus Tschechien, Polen, der Slowakei und Rumänien. Oft erfolgen sie mit Kleinbussen oder Minivans. Nach einer ersten grösseren Lieferung von Medikamenten für ein Spital in der Ukraine plant die EMK in Rumänien eine weitere grosse Lieferung dorthin. Die Verantwortlichen des Spitals hatten dringend darum gebeten, weitere Medikamente und medizinische Geräte zu erhalten.
 
Zugleich berichten die Koordinatorinnen und Koordinatoren der methodistischen Hilfsarbeit auch davon, dass zahlreiche Flüchtlinge wieder in die Ukraine zurückkehren. Laut Jana Krizova aus Tschechien seien darunter auch solche, die ursprünglich geplant hatten, länger in Tschechien zu bleiben. Nicht nur die Sorge um die eigenen Häuser, Wohnungen und Gärten stehe hinter dieser Entscheidung. «Wir können dort mehr für die Menschen tun, die ihre Heimat im Osten des Landes verlassen haben», sagen einige der Rückkehrwilligen. In einigen Fällen haben die örtlichen EMK-Gemeinden diese zurückkehrenden Flüchtlinge finanziell unterstützt – auch mit dem Ziel, die Arbeit mit den Binnenvertriebenen zu fördern, von denen viele jetzt im westlichen Teil des Landes leben.
 
 «Wenn wir uns um eine Familie, eine Mutter und ein Kind kümmern, scheint das wie ein Tropfen auf den heissen Stein zu sein angesichts dessen, was getan werden muss», schreibt Jana Krizova in einer kurzen Besinnung. «Wir fühlen uns hilflos angesichts des unermesslichen Leids so vieler Menschen. Aber jeder Tropfen zählt. Es kommt auf jeden einzelnen Menschen an.» Für Gott sei jedes einzelne Leben wertvoll. Darum mache es Sinn, sich um jeden Menschen zu kümmern.
 
Quelle: Sigmar Friedrich, Zürich / Urs Schweizer, Assistent des Bischofs, Zürich